3.
Gefahren
des Klimawandels / der Klimakatastrophe
o
Meeresspiegelanstieg
Nicht
nur schmelzendes Gletschereis und die gewaltigen Mengen an Verdunstungswasser
über den Meeresoberflächen beschleunigen den sich abzeichnenden
Meeresspiegelanstieg. Auch mit zunehmendem Temperaturanstieg wird auch das
Wasser wärmer, was physikalisch bedingt eine Ausdehnung zur Folge hat.
a) bei nur 2 Meter
Anstieg sieht die Nordseeküsten völlig anders aus:
b) bei
neun Meter oder sogar zweistellige Anstiegswerte
vom Meeresspiegel sind möglich. Dann gibt es die gesamte Ostsee- und Nordseeküste nicht mehr,
bzw. Düsseldorf/Köln und Magdeburg sind neue Küstenstädte. Hamburg, Bremen,
Kiel, Hannover, Oldenburg und Berlin sind abgesoffen.
Dürren
Bildquelle: Pixabay
Wüsten
breiten sich immer weiter aus, besonders dort, wo früher Mais, Soja und andere
Massenpflanzen angebaut wurden. Nicht angepasste Bäume sterben ab.
Extremwetterereignisse
wie Stürme und Überflutungen verstärken sich, da feuchte Luft mehr Feuchtigkeit
aufnehmen kann. Fatal ist, dass hohe Dämme zwar den Meeresanstieg aufhalten
können. Doch schwere Extrem-Regenfälle gehen hinter den Deichen als Extremregen
runter, der durch die Dämme nicht abfließen wird.
Bildquelle @2010 Sean R. Heavey (aus
Klimaschutzorganisation „The Climate Reality Project“ von Al Gore) - Deutsche
Präsentation
o Kipppunkte vom
Klima, unumkehrbare Veränderung der Ökosysteme Meer und Land
„Bei
zunehmender Erwärmung der Erde werden gefährliche klimatische Kipp-Punkte des
Erdsystems, d. h. sich selbst verstärkende Prozesse, immer wahrscheinlicher.
Dies würde dazu führen, dass eine Rückkehr zu heutigen globalen Temperaturen
für kommende Generationen nicht mehr realistisch ist.“
Neue Studien
belegen die jemals gemessenen höchsten CO2-Werte. Das 1,5-Ziel ist
kaum noch zu erreichen. Umso stärker fordern weltweit Forscher und
Wissenschaftler und der Weltklimabeirat IPCC drastische und schnelle Maßnahmen,
um die Kipp-Punkte zu vermeiden
Schon 2007
wiesen engagierte Klimaschützer auf die bedrohliche Lage hin, auch weil der
IPCC den ersten Klimabericht zur Lage auf unseren Planeten veröffentlichte.
Der Rat hatte über 2.000 Wissenschaftler weltweit beauftragt die Frage zu
beantworten: „Besteht eine ernst zu nehmende Gefahr für unseren Planeten? Die
Antwort war klar, eindeutig und unmissverständlich: „JA, es besteht eine Gefahr
der Klimaerwärmung“. Im gleichen Jahr startete der ehemalige amerikanische
Vize-Präsident Al Gore seine internationale Klimaschutzbewegung
mit dem Dokumentarfilm: „Eine unbequeme Wahrheit“.
4.
Klimatologische
Modelle:
Zusammenhang
von Erderwärmung und CO2-Emissionen
Alle
führenden Klimaforscher weisen nach, dass der heutige Temperaturanstieg mit der
CO2-Konzentration zusammenhängt.
Da
wir die aktuellen Emissionswerte kennen, das obere Limit vom planetaren CO2-Limit
bestimmen und entsprechende Szenarien durchrechnen können, ergibt sich eine
Summe X Tonnen CO2, welche die Menschheit noch in die Umwelt abgeben darf.
Daraus
lässt sich der Anteil auf die Staaten umrechnen. Der zeitliche Verlauf, wie
diese Gesamtmenge zustande gekommen ist, ist dabei egal.
Quelle:
5. Beschlüsse
zur Rettung des Klimas
Das
völkerrechtlich verbindliche Pariser Klimaschutzabkommen von 2015 fordert alle
Staaten der Erde auf, mindestens das 2-Grad - Ziel einzuhalten
6.
Bisherige
Folgen des Klimawandels
Die im Punkt 2
aufgeführten Folgen sind bereits teilweise eingetreten und deutlich sichtbar.
Allein im
Hitzesommer 2003 sind in Europa ca. 70.000 Menschen durch Hitze getötet worden.
Im Sommer 2018 verlangte der Deutsche Bauernverband eine Milliarde Euro
von der Bundesregierung Schadensersatz, obwohl die klimafeindlichen Beschlüsse
dieser Lobbyisten ein Teil des Klimaproblems sind.
Klimafolgekosten
könnten auf mehrere Milliarden Euro steigen – pro Jahr. Ein Umstieg von
fossilen Brennstoffen hin zu erneuerbaren Energien wäre nicht teuer. Mit jedem
Tag ohne Umstellung wird der Wechsel unbezahlbar teuer. Dann ist es aber zu
spät.
Ozeane nehmen zurzeit rund 90 % der zusätzlichen Wärme auf. Sie haben zudem
etwa 30 % des bisher emittierten CO2 gespeichert. Die
Konsequenzen sind Meeresspiegelanstieg, Verlust von Meereis, Versauerung und
Sauerstoffmangel im Ozean. Die konsequente Umsetzung der Ziele des Pariser
Abkommens ist essentiell, um Mensch und Natur zu schützen und den Verlust
von marinen Arten und Lebensräumen, besonders der akut gefährdeten
Korallenriffe, zu begrenzen.
7.
Aussterben
unzähliger Tier- und Pflanzenarten
„Zurzeit findet
das größte Massenaussterben seit dem Zeitalter der Dinosaurier statt. Weltweit
sterben Arten derzeit 100- bis 1000-mal schneller aus als vor dem Beginn
menschlicher Einflüsse. In den letzten 500 Jahren sind über 300
Landwirbeltierarten ausgestorben; die untersuchten Bestände von Wirbeltierarten
sind zwischen 1970 und 2014 im Durchschnitt um 60 % zurückgegangen.“
Wirtschaft
Medien / Social Media
Die öffentlich-rechtlichen Sender
kommen ihrem Bildungs- und Informationsauftrag immer weniger und angemessen nach.
Eine Priorisierung der Nachrichten nach Wichtigkeit ist kaum noch erkennbar.
Wichtige, kritische Sendungen kommen zu Randzeiten.
Stattdessen wird die
Bevölkerung in den öffentlichen Medien mit Seifenopern, Quizsendungen und
Serien bei Laune gehalten. Auch beim Brand von Notre-Dame gab es Sondersendungen.
Doch bis jetzt ist noch kein
täglicher Brennpunkt über die Menschheit bedrohende Klimakatastrophe in den
Medien zu sehen.
Beispiele für Medienversagen
Der unsägliche
Diesel-Abgasskandal ab 2015 bei VW und anderen Automobilunternehmen.
Auch die
Tatsache, dass die offiziellen Verbrauchswerte in den Prospekten und
Gebrauchsanweisungen niemals mit den im Straßenverkehr erzielten Werten erreicht
werden, ist lange bekannt.
Politik
Die deutsche, europäische
und internationale Politik befindet sich in der geistigen Welt vor Greta
Thunberg. Erst die Schulstreiks haben das Thema Klima- und Menschenschutz
wieder in die Medien gebracht, wenn auch nicht mit der Priorität, die nötig
wäre, wenn unsere Existenz ernsthaft auf dem Spiel steht.
Die meisten Politiker kennen sich
mit Klimaschutz nicht aus (bestes Negativ-Beispiel: Lindner von der FDP), sind
von der Wirtschaftslobby eingelullt, lobbyhörig oder bezweifeln den Klimawandel.
Die Regierungspolitiker sind von
der Heftigkeit der Schulstreiks überrascht und auch überfordert auch nur in
Ansätzen zu verstehen, warum die Jugend streikt.
Annegret Kamp-Karrenbauer hat die
Vorteile einer Bepreisung von CO2 nicht verstanden, genauso wie der
Energieminister Altmaier.
Beispiele:
Verkehrsministerium (Tempolimit,
Atemluftvergiftung in den Städten), Wirtschaftsministerium (Blockade
erneuerbarer Energien), Finanzministerium (Förderung/Subventionen toter
Branchen wie Kohleabbau), Landwirtschaftsministerium (Förderung EU-Subventionen
an Flächen gebunden statt am Umweltnutzen / Nitratverseuchung im Grundwasser /
Artensterben), Umweltministerium (Glyphosat).
Sie verlassen sich auf technische
Lösungen in der Zukunft, die völlig unsicher sind (Beispiel CO2-Abscheidung
in Kohlekraftwerken (CCS), Geoengineering, Kernfusion).
Trotzdem sieht es so
aus, dass zumindest die aktuelle große Koalition weiterhin steif
beratungsresistent gegenüber der vereinten Wissenschaft und deren Forderungen
nach Maßnahmen durch Nicht-Handeln die Lebensgrundlagen fahrlässig aufs Spiel
setzt.
Das Pariser Abkommen ist ein
zahnloser Tiger, weil keine Sanktionen oder Strafzahlungen vorgesehen sind. Die
Tatsache, dass Deutschland seine CO2-Einsparungsziele nicht einhalten kann, spricht Bände.
Bisher ist weder der europäische
/ deutsche CO2-Emissionshandel effektiv. Industriefreundliche
Emissionsobergrenzen, zu viel ausgegebene Zertifikate und kein Rückkauf sorgten
bis 2017 für Preise um 8 Euro pro CO2-Tonne. Im April 2020 liegt der Wert
bei weniger als 20 Euro. Noch gibt es keine CO2-Steuer.
Mangel an Kontrollinstanzen,
siehe Insektensterben (das von ehrenamtlichen Mitgliedern eines
Umweltschutzvereins festgestellt wurde) bzw. wenige Kompetenzen z. B. des
beratenden Umweltbundesamts gegenüber der Regierung.
Ein Klimaschutzministerium zur
Koordinierung der Sektoren-Energiewende gibt es nicht.
Plastikherstellung ist einer der
größten Energiefresser. Jahrzehntelanges Ignorieren des Scheiterns vom „Dualen
System“ hinsichtlich geplanter Abfallrecyclingquoten lösten erst dann zaghafte politische
Aktivitäten gegen Plastikmüll aus, als im Meer das Problem unübersehbar wurde.
Technik
Erneuerbare Energietechniken
werden die Energieversorgung ab 2030 komplett übernehmen. Viele
Energienutzer*innen stellen sich die Frage, ob auch eine Verhaltensänderungen oder
Konsumverzicht die drohende Klimakatastrophe verhindern kann.
Es gilt weiterhin der Grundsatz,
dass jede nicht erzeugte Kilowattstunde, und damit CO2, aktiver
Klimaschutz ist. Selbstverständlich ist es von Vorteil, wenn unnötige
Autofahrten oder zu hohe Temperaturen beim Heizen CO2 einsparen.
Jedoch gehen die CO2-Werte
nicht entscheidend zurück. Im Gegenteil. Im Mai 2019 wurde der bisherige CO2-Rekord
auf 415 ppm hochgeschraubt.
Eine der Gründe ist Geldgier der
Klimaverschmutzer - mit Kohlekraftwerken. Wir haben in beachtlichem Umfang
Windkraftanlagen und Photovoltaikanlagen installiert. Normalerweise sollte der CO2-Ausstoss
zurückgehen. Doch im gleichen Ausmaß, wie der Stromabsatz im Inland sank,
erhöhten die schmutzigen Kohlekraftwerke den Stromexport. Der CO2-Wert
kann so niemals sinken.
Die Klimakatastrophe noch zu
verhindern ist keine Frage der Technik. Ausgereifte Systeme stehen beim Strom,
der Gebäudewärme und Mobilität längst bereit, bzw. sind wirtschaftlich längst
im Einsatz. Kombi-Anlage
Qelle:
eigene Aufnahme
Beispiel in der Gebäudetechnik:
erneuerbare Kombinationsanlagen (im Hybridbetrieb) von Photovoltaik/Kleinwindkraft
und Stromspeicher zusammen mit erneuerbaren Heizungen (Wärmepumpe/Solarthermie
/ Wärmepufferschichtspeicher mit hoch effektiven Steuerungseinheiten.
Es fehlen politische
Rahmenbedingungen und den Mut, endlich die Handbremse zu lösen und loszulegen.
CO2-Abscheidung in
Kohlekraftwerken (CCS) oder Geoengineering sind daher verzichtbar. Ausnahme: ökologisch
sinnvolle Aufforstung im großen Maßstab.
Alte, ineffektive Techniken
verschwinden genauso wie Konzerne, die das alte Geschäftsmodell der zentralen
Energieversorgung (bei 100 % Abhängigkeit der Kunde) künstlich am Leben
erhalten wollen.
Wissenschaft
Weltweit gibt es kaum seriöse,
Wissenschaftler, welche die Dramatik der Lage relativiert. Über 97 % fordern
die Politik auf, die Erkenntnisse zu registrieren, ernst zu nehmen und schnell
Konsequent handeln. Zurecht beklagt Fridays For Future, dass Minister zwar in
Sonntagsreden davon sprechen, was sie unternehmen wollen. Reale Gesetze /
Verordnungen fehlen aber immer noch, so dass noch nicht bewertet werden kann,
ob die Maßnahmen rechtzeitig fertig werden.
Klimawandelleugner, bzw.
entsprechende Institute, werden u.a. von der fossilen Industrie finanziert. An
der Einigkeit zumindest der deutschsprachigen Wissenschaftler ist klar,
eindeutig und unmissverständlich.
Erziehung / Bildung
Die dramatische Lage beim Klimawandel,
Artenschutz und Klimaschutz ist selbst heute noch mit dem gefährlichen
Bedrohungspotential meist unbekannt in Politik, Schulen und Hochschulen.
Hohe Spezialisierung der
unterschiedlichen Wissensgebiete / Berufe verhindern einen Gesamtüberblick. Nur
wenige Menschen sind heute noch in der Lage, die gesellschaftlichen und
wissenschaftlichen Zusammenhänge auch nur annähernd zu überblicken. Auch
Umweltschutzexperten kennen sich häufig nur auf ihrem Gebiet aus (z. B.
Erneuerbare Energien, Energiemanagement, Umweltökonomie).
Einige Experten / Politiker unterschätzen
Risiken und legen den Zeitfaktor, bis wir 100 % erneuerbare Energien einsetzen,
viel zu weit in die Zukunft.
Eine umfangreiche Bildung in den
Fachgebieten Klimaschutz, Ökologie, Ökonomie, Technik, Konsumverhalten usw. ist
dringend erforderlich. Diese Fächer sollten ab sofort Pflichtfächer in allen
Schulen und Hochschulen werden.
Menschliche
Selbstüberschätzung, Bequemlichkeit und Egoismus
In der menschlichen Natur liegt es, Gefahren zu verdrängen. So ist oft
zu hören, dass 2 Grad wohl nicht so schlimm sein kann. Tatsache ist: bei Fieber
von 41 Grad können Sie überleben. Bei 43 Grad nicht.
Die mehrheitliche Einschätzung der
Bevölkerung sagt aus, dass der Klimawandel keine besondere Verhaltensänderung
erfordern darf und durch Technik, Demokratie, „freie“ Medien und Wissenschaft
die Krise meistern wird.
Weiterhin hängen
Regierungspolitiker*innen weiter an der falschen Wachstumsphilosophie. Denn
Wachstum bedeutet früher, dass sich Menschen Produkte und Waren kaufen können
und Arbeitsplätze geschaffen werden.
Problem ist aber, dass im
produzierenden Gewerbe immer weniger klassische Arbeiter vorhanden sind, viele
vom Gehalt noch nicht einmal die Miete bezahlen können und Wohlstand dadurch
definiert wird, wieviel Güter sie anhäufen können, auch Statussymbole.
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Quellen:
